Im Hinblick auf die Zukunft ist es unsere Mission, den Bedürfnissen von Patient:innen mit neurologischen Erkrankungen, wie z. B. Parkinson, Dystonie, essentieller Tremor und medikamentenresistente Epilepsie, Rechnung zu tragen.
Vergangenheit
Früher waren die Möglichkeiten, Zielstrukturen im Gehirn von Patient:innen durch bildgebende Verfahren zu identifizieren, mangels Kontrast und klarer Bildauflösung stark eingeschränkt.
Daher stützten sich Verfahren wie die tiefe Hirnstimulation (Deep Brain Stimulation, DBS) traditionell auf zusätzliche Schritte im Workflow, wie z. B. intraoperative Elektrophysiologie und klinische Untersuchungen, die im Wachzustand der Patient:innen durchgeführt werden mussten.
Gegenwart
In den letzten Jahren haben Fortschritte in der Bildgebungstechnologie und neuartige Behandlungsmodalitäten den Bereich der funktionellen Neurochirurgie grundlegend transformiert.
Heutzutage leiten bildgebende Verfahren Ärzt:innen bei der Planung und Durchführung stereotaktischer Verfahren an. Gleichzeitig werden Technologien für die intraoperative Bildgebung mit dem Ziel entwickelt, diese Eingriffe effizienter und effektiver zu machen.
Zukunft
Von genauer Technologien zur Bildgebung des Gehirns bis hin zu optimierten Lösungen für die intraoperative Navigation, besser abgestimmten therapeutischen Paradigmen und mehr, wird sich der rasche Fortschritt im Bereich der funktionellen Neurochirurgie weiter fortsetzen.
In Zukunft werden sich die Verfahren der funktionellen Neurochirurgie auf weitere neurologische und psychiatrische Indikationen ausdehnen und für Patient:innen noch besser zugänglich sein.
Unsere Vision bei Brainlab: Eine Plattform anzubieten, die die Hirnfunktionen der Patient:innen analysiert, versteht und optimiert. Mithilfe des Daten-Ökosystems von Brainlab und der ständigen Weiterentwicklung der Data-Enrichment-Fähigkeiten des Unternehmens sind wir in der Lage, verschiedene Technologien nahtlos in skalierbare, verschlankte und optimierte Workflows für die funktionelle Neurochirurgie zu integrieren.
Visuelle Transparenz und Kontrolle für die Chirurgie
Was ist tiefe Hirnstimulation?
Tiefe Hirnstimulation (Deep Brain Stimulation, DBS) ist eine etablierte Behandlungsmethode für Menschen mit Bewegungsstörungen wie Parkinson, essentieller Tremor und Dystonie, deren Symptome sich medikamentös nicht kontrollieren lassen. Dieser Ansatz wurde von der FDA zugelassen, um bei schwierig zu behandelnder Epilepsie Krampfanfälle zu reduzieren.
Bei der DBS werden Elektroden in bestimmte Bereiche des Gehirns implantiert, um abnormale Impulse zu regulieren oder bestimmte Zellen und Chemikalien im Gehirn zu beeinflussen. Das Ausmaß der Stimulation bei der DBS wird durch ein Schrittmacher-ähnliches Gerät gesteuert, das im oberen Brustbereich unter der Haut der Patient:innen eingesetzt wird. Von diesem Gerät führt ein Draht unter der Haut zu den Elektroden im Gehirn.
Was ist medikamentenresistente Epilepsie?
Epilepsie ist eine chronische Erkrankung des Gehirns, bei der immer wieder Krampfanfälle auftreten. Zwar gibt es eine Reihe von Medikamenten, mit denen die Erkrankung wirksam behandelt und kontrolliert werden kann, jedoch sprechen nicht alle Epileptiker:innen erfolgreich auf krampflösende Arzneimittel an. Die Erkrankung dieser Patient:innen wird als „medikamentenresistente Epilepsie“ eingestuft2.
Zur Behandlung der medikamentenresistenten Epilepsie wird zunächst untersucht, wo der Ausgangspunkt der Krampfanfälle im Gehirn der Patient:innen ist. Dies wird mittels Stereoelektroenzephalographie (sEEG) erreicht, einem Verfahren, bei dem viele Elektroden stereotaktisch in verschiedenen Hirnregionen implantiert werden, um die epileptogene Zone zu ermitteln. Auf der Grundlage des Ergebnisses der sEEG-Analyse können die Patient:innen chirurgischen Eingriffen unterzogen werden, wie z. B. Teilresektion des Gehirns, Laserablation (LITT) oder, in seltenen Fällen, DBS.
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https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/B9780123970251001184
https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/epilepsy